Sattel oder Sitzvorrichtung ?
Es muss ja nicht gleich eine Prostata-Operation sein, die die den älteren Buben,
bzw. alten Knaben,
über seinen Fahrradsattel zum Nachdenken bewegt.
Es reicht die Erkenntnis, dass mit dem ganzen Kerl auch das Sitzfleisch älter
wird und die Belastung
durch Sitzposition und nicht abnehmen wollendes Lebendgewicht eher steigt.
Also kümmert man sich, soweit es die Eitelkeit zulässt und
die Vernunft fordert, um "Verbesserung
der Situation".
Aus optischen Gründen ist wohl der Lufsattel "air seat" erste Wahl und das
Prädikat "ärztlich empfohlen"
ist ein stichhaltiges Kaufargument. Und tatsächlich sitzt man(n) wesentlich
komfortabler und viel länger
beschwerdefrei. Aber, wenn sich dann doch das gerne totgeschwiegene
Taubheitsgefühl im Schritt
einstellt, spätestens dann stellt sich die Frage nach Alternativen.
Dies gibt es tatsächlich, und ich habe mir diese "Sitzmaschine" bei einem
Händler in USA bestellt,
weil das gute Stück in Deutschland nicht verfügbar ist (Mai 08).
Hobson ist der Hersteller und das Teil nennt sich
"ProHubX2".
Die größte Überraschung sind die geringen Abmessungen und nur 380 Gramm
Gesamtgewicht.
Die beiden Sitzflächen sind mit einer Rändelscheibe synchron im Abstand
einstellbar und in der
Neigung schwenkbar gelagert.
Das Sitzgefühl ist erst mal sehr gewöhnungsbedürftig, weil die "Zentrierung"
fehlt, was den Hersteller
auch veranlasst den Hinweis "Nicht für schweres Gelände" zu geben.
Doch schon nach einer Stunde stört das "wacklige" Sitzen kaum noch, und es kommt
Freude auf.
Man sitzt nur noch auf den Sitzknochen, sonstige Druckstellen gibt es nicht
mehr.
Verblüffend ist auch, dass die Kippbewegung beim Treten nicht wahrzunehmen ist.
Diese Investition hat sich gelohnt, mal sehen ob eine gefederte Sattelstütze
weiteren
Komfort bringt.
Steinhart, Juli 2008